Timelines - Psychologie eines Menschen
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Human Evolution 2
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Entwicklungspsychologie- Entwicklungstheorie
Das Individuum verändert sich im Zeitablauf. Die Denkstrukturen des Kindes entwickeln sich
in ständiger Auseinandersetzung mit seiner sozialen Umwelt.
Von der Geburt bis zum 2. Lebensjahr werden aus angeborenen Reflexen Handlungsschemata. Die Dinge existieren auch weiter, wenn sie nicht sichtbar sind.
Simon
Vom 2. bis zum 7. Lebensjahr erwirbt das Kind seine Sprache durch sprachliche
Symbolisierung der Außenwelt und Nachahmung, das Kind kann einen Sachverhalt allerdings
nichtaus der Perspektive anderer sehen.
Copyright F.Hornischer
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Vom 7. bis zum 11. Lebensjahr entwickelt das Kind konkrete Denkprozesse und überwindet
seine eindimensionale Betrachtungsweise.
Copyright F. Hornischer
Magda
Ab dem 11/12 Lebensjahr entwickelt das Kind ein abstraktes Denkvermögen, es beginnt eine moralische Entwicklung durch Belohnung und Strafe und ein Prozess der Sinnaneignung im Zug kindlicher Erfolgsmöglichkeiten. Der Entwicklungsprozess ist mit dem Erziehungsprozess verbunden. Wir sprechen von Selbstgestaltungstheorie und einer lebenslangen Entwicklung.
Vom 11. bis zum 18. Lebensjahr sprechen wir von der Jugend. 10/11 Vorpubertät, im Alter
von 12 - 14 kommt es zur Änderung in allen Lebensbeziehungen.
Frühe Adoleszenz 14 - 18
Späte Adoleszenz 18 - 24
Von 21 bis 25 entwickeln sich "Junge Erwachsene", eine gesellschaftliche Gruppe, bei der
Leistungsfähigkeit und Gewandtheit im Vordergrund stehen, Kennzeichen sind
unkonventionelle Kleidung und unkonventioneller Lebensstil. Die Grenze zwischen Jugend und Erwachsenen kann bis ins 40. Lebensjahr reichen, mit jugendbetonten Milieus und grosser Flexibilität.
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Für das Berufsleben beginnt die Orientierungsleistung bereits im Jugendalter, die
Identitätsentwicklung ist geprägt von sozialen Beziehungen in der Familie, der Gruppe der
Gleichaltrigen und Gleichgesinnten in der Lebensumwelt Schule und bei Berufseinstieg. Es
ist die Sturm und Drangperiode, die individuelle psychische Entwicklung entspricht der
Menschheitsentwicklung während der Evolution, es ist das Hineinwachsen der Jugendlichen in die kulturelle Wertewelt der Erwachsenen. Humane Erziehung reicht bis zum 25.Lebensjahr, entsprechend den Bildungschancen haben die Jugendlichen eine gestreckte oder verkürzte Pubertät und werden in die Arbeitsprozesse eingeführt. Antiautoritäre Erziehung lässt sicherlich noch mehr Entwicklungsmöglichkeiten zu.
Es kommt nun zu körperlichen Veränderungen durch die Geschlechtsreife, ein Wachstumsschub setzt ein, es kommt zu einer Veränderung im Sozialverhalten, zu einer hormonellen Veränderung, es bilden sich die sekundären Geschlechtsmerkmale mit einer zweijährigen Differenz zwischen Jungen und Mädchen.
Mädchen erleben mit 12/13 den Schub, Jungen mit 14/15. Mit 18 ist die endgültige
Körpergröße erreicht, zuerst beim Kopf, dann bei den Händen, den Füßen, den Beinen, Armen, und zuletzt beim Rumpf. Es kommt zu einer Veränderung hinsichtlich Fremd -und
Selbstwahrnehmung und damit verbunden zu Selbstwertproblemen, durch die Diskrepanz
zwischen der Selbstwahrnehmung als Erwachsenen, und der Fremdwahrnehmung als noch zu
Erziehenden. Es gibt Früh - und Spätreife. Die Kognitive (Bewusstseins-), emotionale
(Gefühls-), und soziale (in Bezug auf andere) Entwicklung verläuft nicht parallel zur
körperlichen.
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Die körperliche und seelische sekundäre Akzeleration (Heranwachsen) erfolgt im Zeitraum
von 17 - 23 Jahren. Die sexuelle Aktivität verlagert sich von bewusster Normabweichung zur
Stärkung der Selbstbildung und Normorientierung, zur Welt der Erwachsenen gehören zu
wollen. Die Enttabuisierung sexueller Darstellungen in den Medien führt auch dazu, dass
sich die Jugendlichen vom Elternhaus abwenden und zur "Peer Gruppe" hinwenden. Das
kindliche Bindungsverhalten lockert sich, die Jugend hinterfragt kritisch die Werte und
Lebensformen der Herkunftsfamilie, die Bindung zu ihr nimmt eine neue Qualität an.
Jugendliche streben nach Selbstbestimmung. Es kommt zu Protestverhalten, Provokation, und Auseinandersetzungen. Bei Lebensentscheidungen holt die Jugend doch meist den Rat der Eltern ein. Im Allgemeinen ist die Verschiebung der Anschauungen gering. Die Freizeit wird in der Peergruppe verbracht. Dort werden Sozialverhalten, Verhaltensweisen,
Beziehungsmuster und Werthaltungen neu erprobt, in kritischer Distanz zur umgebenden
Gesellschaft. Es werden Erfahrungen ausgetauscht und Leistungen gemessen, die Jugendlichen haben hier eine soziale Akzeptanz, die im Elternhaus nicht mehr zu finden ist >> Daher ist die "Peer-Gruppe" eine wichtige Sozialisationsinstanz (Hineinwachsen in die Gesellschaft).
Eine Familie kann kein Kind erziehen, ohne auch von ihm miterzogen zu werden, sie soll
seinen von ihm entwickelten Möglichkeiten zur sozialen Interaktion (Handeln in der
Gesellschaft) dienlich sein.
Die Jugendlichen akzeptieren ihre Körperlichkeit, unterhalten Beziehungen zu
Altersgenossen beiderlei Geschlechts und sind emotional unabhängig. Die Berufswahl ist
jetzt wichtig, die Vorbereitung auf Ehe und Familie, und die Kompetenz als Staatsbürger
ist gefragt, verbunden mit sozialverantwortlichem Verhalten. Eine neue Wertehaltung und
die Chancen zu neuen Problemsichten und Lösungsansätzen ist gross. In der Adoleszenz
entstehen neue Chancen zur schöpferischen Weiterentwicklung der Formen menschlichen
Zusammenlebens.
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Die Rolle der Eltern führt weg von der Identitätsarbeit zum Engagement für soziale
Beziehungen, das führt zur Stärkung der eigenen Identität, einem Gegenüber in seiner Individualität zu begegnen. Eltern vertiefen ihre Interessen und überwinden ihren
Egozentrismus durch die Ausweitung der Sorge um Andere.
In der Partnerschaft kommt es zu Intimität, physischer und psychischer Nähe und
vertrauensvoller Kommunikation nach der Devise "Gleich und gleich gesellt sich gern", oder
"Gegensätze ziehen einander an": Komplementarität. Räumliche Nähe, Wohngegend, die gleiche Schule, vergleichbare Ausbildung, Hobbys, gemeinsame Entwicklung, Literatur, das alles führt zu Vertrautheit zwischen den Partnern.
Paare beginnen ihre Interaktion in Kommunikation und Handeln. So entwickelt sich die
Beziehung und geht die eigene Entwicklung weiter.
Eine Liebesbeziehung ist der Austausch gegenseitiger Bedürfnisbefriedigung, schlichtes
Geschehenlassen, Anerkennen des Anderen, gekennzeichnet durch Sympathie und Empathie: die Partner sind bereit, sich in den anderen hineinzuversetzen, verbunden mit tiefem Verstehen und Vertrauen, sich dem anderen offen anzuvertrauen.
In reiner Liebe sind Bekommen und Geben identisch, der Gebende erfährt im Geben seine
eigene Lebendigkeit und nimmt im "Du", dem er sich gibt, unbekannte Möglichkeiten seiner
eigenen Seele wahr.
Kinder entsprechen dem Wunsch nach Sinngebung im eigenen Ich.
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Während der Elternschaft kommt es zu einer Neuorientierung - das Eintauchen in die
Babywelt führt auch zu Veränderungen in der Partnerschaft. Kindergarten - Schule - sind
ein neuer Verhaltensraum, der zu gestalten ist.
Die Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess. Je weiter Kognition
(Bewusstsein) und Orientierung werden, desto mehr kann in der persönlichen Entwicklung
geschehen.
Wir sprechen von 5 Lebensstadien:
1) Ein Kind bis zum 14. Lebensjahr: hat identifikationsbezogene Personen in Familie und
Schule und versucht so ein erstes Rollenspiel
2) 15 - 25 Nachdenken über Können
3) 25 - 30 Beruf fürs Leben
4) 31 - 44 Stabilisierung
5) 45 - 65 Erhaltung
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Nach 65 kann der Blick auf neue Ziele gehen, Umstellungs - und Lernfähigkeit kann sich
jeder Mensch erhalten und auf seine Reservekapazität zurückgreifen, es ist wichtig, die
Aktivität älterer Menschen zu fördern.
Im Alter nimmt die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Denkens ab, trotzdem haben ältere
Menschen eine bessere intellektuelle Leistung durch ihre zunehmende Lebenserfahrung, sie
können viele Aspekte eines Problems bedenken. Das Leben sollte auch im Alter jeder in die
eigenen Hände nehmen.
aus:
Psychologie. Grundlagen, Methoden, Perspektiven. Kapitel IV
Entwicklungspsychologie. Straub/ Kempf/ Werbich.
Universitätsprofessoren für Psychologie. Verlag dtv 97/98
Zusammenfassung copyright F.Hornischer
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